Zeitzeugenbericht: Frau Dr. Eva Umlauf beeindruckt mit persönlicher Lebensgeschichte 

Bild Frau Doktor Umlauf

In einem tief bewegenden Vortrag berichtete Frau Dr. Eva Umlauf über ihre Erfahrungen als eine der jüngsten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz. Ihr Besuch hinterließ bei den Zuhörerinnen und Zuhörern einen nachhaltigen Eindruck und gab einen eindrücklichen Einblick in die Lebenswirklichkeit jüdischer Kinder während der NS-Zeit. 

Frau Dr. Umlauf wurde im Arbeitslager Nováky geboren. Bereits früh war ihr Leben geprägt von der ständigen Präsenz von Zäunen, Wachposten und dem Gefühl des Eingesperrt seins. Um diese Realität zu veranschaulichen, zeigte sie historische Kinderfotos von sich – eines aus dem Sommer, eines aus dem Winter –, auf denen die Lagerzäune deutlich zu erkennen sind. 

Später wurde sie nach Auschwitz deportiert. Sie berichtete, dass sie nur deshalb überlebte, weil die Gaskammern in den letzten Kriegstagen aufgrund der bevorstehenden Befreiung und der damit verbundenen Vertuschungsversuche nicht mehr genutzt wurden. Diese drei Tage, so erklärte sie, hätten ihr Leben gerettet. Als Zweijährige erhielt sie die typische Häftlingsnummer tätowiert – eine Markierung, die sie bis heute trägt. Für sie gehört diese Tätowierung zu ihrer Lebensgeschichte, ebenso wie jede Falte oder Narbe. 

Während ihres Vortrags las sie Passagen aus ihrem Buch „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“ vor. Die autobiografischen Texte verdeutlichen die enge Verbindung zu ihrer Mutter, ihrer Schwester und zu ihrem Vater, den sie im Holocaust verlor. Der Vortrag war geprägt von großer Authentizität, emotionaler Tiefe und lebendigem Erinnern. 

Im Anschluss stellten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Fragen. Sie interessierten sich unter anderem dafür, wie der Moment der Befreiung erlebt wurde, ob sie nach der Öffnung des Lagers einfach nach Hause gehen konnte und inwiefern sie die Entnazifizierung später wahrgenommen habe. Weitere Fragen betrafen den Alltag im Arbeitslager, etwa ob Kinder miteinander spielen durften, sowie den schmerzlichen Moment der Trennung vom Vater. Auch ihr späterer Lebensweg nach diesen traumatischen Erfahrungen wurde thematisiert. 

Der Zeitzeugenbericht von Frau Dr. Eva Umlauf bot einen besonderen Zugang zur Geschichte des Holocaust. Durch ihre persönlichen Erinnerungen machte sie deutlich, wie wichtig es ist, die Erlebnisse der Überlebenden zu bewahren und weiterzugeben. 

Gerade als Schule ist es wichtig, Jugendlichen die Hintergründe unserer Geschichte lebensnah aufzuzeigen. Unser Dank richtet sich zuerst an Frau Dr. Umlauf selbst, aber auch an Herrn Wolfgang Wanner, der den Kontakt hergestellt hat und die Kränzlestiftung, die die Finanzierung übernimmt.

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